Mal anders: Im Freien beraten
Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Mittel. Auf der Freitreppe der Elbe-Ohre-Halle trafen sich am 14. Juli die Heimat- und Kulturfreunde zu ihrer Jahreshauptversammlung. Der erste Termin in März musste wegen Corona ausfallen.
Jetzt waren 29 Männer und Frauen erschienen, 13 hatten sich entschuldigt. Damit war der Verein, dem jetzt 53 Mitglieder angehören, beschlussfähig.
Die Vereinsvorsitzende berichtete über das ereignisreiche Vereinsjahr 2019, indem sich fast alles um die 875-Jahrfeier drehte. Insgesamt wurden 20 Veranstaltungen organisiert, von denen sich 18 an die breite Öffentlichkeit richteten. So fanden 11 Klönrunden statt, gab es einen Kabarettabend und zwei Vorträge zur Geschichte von Rogätz, die gut besucht waren. Auch die musikalische Buchlesung mit Ex-Kriminalrat Lothar Schirmer sprach an. Geboten wurden ein geschichtlicher Rundgang über den Friedhof, ein Kräuterseminar und eine Busfahrt nach Neuruppin. Vereinsintern fanden die traditionelle Dankeschönfeier nach dem Klutturmfest und das Vereinsbowling statt. Drei Vorstandsmitglieder vertraten Verein und Gemeinde beim Sachsen-Anhalt-Tag. Wir wirkten auch beim Elbebadetag und beim Adventsmarkt mit.
Höhepunkt war das 17. Klutturmfest, das gemeinsam mit der 875-Jahrfeier der Gemeinde gefeiert wurde. Dabei trug der Verein den übergroßen Teil der Lasten, finanziell und organisatorisch. Die Mitglieder leisteten insgesamt 193 Stunden ehrenamtliche Arbeit. Sei es bei der Ausgabe der Kostüme, beim Zeltauf- und abbau, beim Reinigen des Klutturms, beim Kuchenverkauf im Festzelt, am Grill und in der Küche. Nicht zuvergessen sind die 40 Kuchen und Torten, die gebacken und verkauft wurden. Für diese beachtliche Leistung dankte die Vereinsvorsitzende im Namen des Vorstands allen Aktiven.
Über 14.000 Euro hatte der Verein in dieses Fest investiert und rund 5.700 Euro an Spenden bekommen. Ohne diese Zuwendungen von CEMEX, K+S, der Sparkasse und vielen privaten Spendern hätte der Verein das nicht bewältigen können. Dafür dankte die Vereinsvorsitzende nochmals ausdrücklich. Mut zum Risiko war allerdings nötig, um dieses Fest zum Erfolg zu machen.
Die Fördermittel von 7.369,46 Euro aus dem LEADER-Programm waren im März, fast auf den Tag genau ein halbes Jahr nach dem Fest, auf dem Vereinskonto eingegangen. Sie zu beantragen, war eine absolute Herausforderung für die Vereinsvorsitzende.
2019 war auch ein Jahr, in dem Rogätz und sein Klutturm wieder von zahlreichen Gruppen besucht worden war. Zwei neue Ausstellungen zur Geschichte des Ortes - zu archäologischen Funden und zur Jubiläumsfeier von 1994 - sprachen die Besucher an. Unterstützung bekamen wir dabei vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie aus Halle und vom Museum Wolmirstedt.
Kritisch angemerkt wurde im Bericht, dass es mit dem Innenausbau des Klutturms nicht weitergeht und der Verein aufgrund der Haushaltslage auch keine Unterstützung durch die Gemeinde erfährt. Das traf auf wenig Verstädnis bei den Mitgliedern, da Geld für das Blütenfest immer wieder aufgebracht wird.
Außerdem bereitet die Nachwuchsfrage Sorgen. Darüber wurde anschließend noch eingehend diskutiert. Denn fest steht, der Verein braucht mehr jüngere Leute, um die Aufgaben in Zukunft zu bewältigen.
Zu den Vorhaben 2020 machte Margitta Häusler Hoffnung, dass eventuell ein Konzert im Freien mit Anna Moritz und ihrer Gruppe rosenroth am 5. 9. 2020 und ein Auftritt der Hengstmann-Brüder am 26. 9. 2020 stattfinden könnten. Vieles andere bleibt offen und der jeweiligen Situation in Sachen Corona vorbehalten.
Im Anschluss gab Schatzmeisterin Sabine Schröder den Finanzbericht. Danach trug Silvia Schröder den Bericht der Revisionskommission vor. Sie bestätigte ein akkurates Führen der Unterlagen und eine exakte Abrechnung. Sie schlug der Versammlung die Entlastung des Vorstands vor. Dies erfolgte einstimmig. Beide Berichte wurden von den Mitgliedern voll inhaltlich angenommen. Für die gute Arbeit wurde dem Vorstand gedankt. In der anschließenden Diskussion sprach man noch einmal die Frage der Nachwuchsgewinnung an. Das Angebot vieler Vereine im Dorf macht dies zu einer Herausforderung, so die mehrheitliche Meinung.
Wegen Wegzugs der bisherigen Schriftführerin musste dann noch diese Funktion im Vorstand neu besetzt werden. Dazu erklärte sich Silvia Schröder bereit. Sie wurde einstimmig in den Vorstand gewählt. Dieser freut sich sehr über die Bereitschaft ihres Gründungsmitglieds.
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